Langer Ausfall
Der 1. FC Nürnberg muss für eine längere Zeit auf Henri Koudossou verzichten, der an einer schweren Bänderverletzung am Sprunggelenk leidet. „Das ist bitter für uns“, weiß auch FCN-Trainer Miroslav Klose. „Es ist schwierig, Prognosen abzugeben“, möchte er sich jedoch noch nicht über die etwaige Ausfallzeit – und ob der Leihspieler überhaupt nochmal für den Club in der Vorrunde auflaufen kann – festlegen. Immerhin sei es „so ziemlich die erste schwere Verletzung bei ihm“.
Zwei Kandidaten
Als Ersatz benennt der 47-Jährige zwei Kandidaten – Tim Janisch und Tim Drexler: „Beide haben die Position trainiert.“ Jedoch möchte der Weltmeister von 2014 erst noch das Abschlusstraining abwarten, um sich endgültig festzulegen. Es klingt in jedem Fall, als wäre es ein sehr enges Rennen.
Gute Erinnerungen
Was für Janisch sprechen könnte, sind seine Erinnerungen an die Hertha. In der Vorsaison durfte er damals noch etwas überraschend anstelle von Oliver Villadsen in Berlin auflaufen und hatte seinen Gegenspieler Fabian Reese gut im Griff. „Er hat es dort sehr, sehr ordentlich gemacht“, erinnert sich auch sein Trainer positiv an das Spiel zurück. Dennoch sei es „auch entscheidend, was diese Woche im Training passiert ist und was unser Matchplan ist.“
Gegen Janisch könnte sprechen, dass er in dieser Spielzeit einen eher unglücklichen Auftritt abgab – wie auch zuletzt gegen den VfL Bochum, als er den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch ein Foulspiel verschuldete. Im Vergleich zur Vorsaison müsste er seinen Gegenspieler diesmal aus einer Viererkette heraus verteidigen, was die Aufgabe wohl nicht ganz vergleichbar macht.
Nicht neu
Doch nicht nur Tim Janisch, auch Tim Drexler lieferte sich in der abgelaufenen Rückrunde das ein oder andere Mal ein Duell mit Reese. Als rechter Halbverteidiger unterstützte er seinen Nebenmann oft und doppelte den gefährlichen Berliner situativ. Auch wenn er für den Club – abgesehen von den letzten Minuten gegen Bochum – noch nicht als Rechtsverteidiger auflief, ist die Position nicht neu für ihn. In der Vorbereitung der TSG Hoffenheim war er sogar für diese Position eingeplant und lief in den Testspielen rechts hinten auf.
Anspruchsvolle Aufgabe
Laut Klose sind am Ende „verschiedene Faktoren“ dafür ausschlaggebend, wer den Vorzug erhält. Interessant wird auch, inwieweit sich derjenige in das Offensivspiel einschalten wird. In erster Linie wird aber die entsprechende Konterabsicherung und das nötige Timing gegen Reese, der wahrscheinlich erneut auf der linken Außenbahn aufläuft, entscheidend sein. Zwar blieb der 27-Jährige wie sein gesamtes Team bislang weit hinter den Erwartungen zurück, könnte gegen eine neu besetzte Position in der Nürnberger Defensive aber dennoch jederzeit für Gefahr sorgen.