Lubach legt den Finger in die Wunde: „Nicht mutig genug“

Während der Sportvorstand nicht von einem „Fehlstart“ sprechen will und der Trainer „positiv“ für die Zukunft gestimmt ist, sprach ein 20-Jähriger über eine verdiente Niederlage in Münster.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse 2. Bundesliga Interview Rafael Lubach Joti Chatzialexiou Miroslav Klose Preußen Münster
Foto: DO IT NOW Media

Vierte Niederlage in Folge

Nach drei Spieltagen in der 2. Bundesliga und dem Aus in der ersten Pokalrunde steht der 1. FC Nürnberg weiterhin mit leeren Händen da. Mit dem 1:2 bei Preußen Münster kassierte der Club bereits die vierte Pflichtspielniederlage in Serie – die Unruhe wächst.

Klose „positiv“ gestimmt

Beim FCN selbst versucht man, die Lage nicht zu dramatisieren. Der Blick richtet sich auf eine verbesserte zweite Halbzeit – nach einer schwachen ersten. Miroslav Klose betonte nach dem Spiel, dass seine Mannschaft „viele Dinge“ nach der Pause besser gemacht habe: „Das, was meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit gezeigt hat – das stimmt mich positiv.“ In Durchgang eins habe man laut Klose „ein bisschen gebraucht“, um ins Spiel zu kommen: „Auf einmal sind wir wieder 2:0 im Rückstand.“

Chatzialexiou meidet das Wort „Fehlstart“

In eine ähnliche Richtung äußerte sich Sportvorstand Joti Chatzialexiou am Sky-Mikrofon. Dass er das Wort „Fehlstart“ weiterhin vermeidet, begründete er so: „Weil wir auch heute nicht als Verlierer vom Platz gehen müssen.“ Zwar räumte er ein, dass man in der ersten Halbzeit „nicht so gut gespielt“ habe. In der zweiten Hälfte habe er aber „nur eine Mannschaft spielen“ sehen: „Das waren wir.“ Entsprechend sah der 49-Jährige „eine gute Reaktion“ der Mannschaft.

Lubach sieht verdiente Niederlage

Etwas kritischer äußerte sich der 20-jährige Rafael Lubach in der „Sportschau“. Anscheinend wollte er sich von der zweiten Halbzeit nicht blenden lassen und benannte die Schwächen deutlich: „Aufgrund der ersten Halbzeit“ sei die Niederlage verdient gewesen – trotz des Powerplays im zweiten Durchgang: „Wir waren nicht mutig genug“, so der Mittelfeldspieler.

Dass es am Ende nicht mal mehr zu einem Punkt reichte, lag laut Lubach auch daran, „dass wir es verpasst haben, die Bälle reinzubringen – weil am Ende schießt man dort auch das Tor.“ Man sei „nicht so richtig in die gefährlichen Zonen gekommen“, analysierte der Jugendnationalspieler und sah offenbar kein Chancenfeuerwerk. Tatsächlich brachte es der FCN nach seinem Anschlusstreffer in der 74. Minute nur noch zu einem einzigen Abschluss – in der 90. Minute.

Mehr Mut & Wille gefordert

Wie es künftig besser laufen soll, formuliert Lubach ebenfalls deutlich: „Wir müssen von Anfang an mit diesem Mut und diesem Willen ins Spiel reingehen und an uns glauben.“ Zuletzt kämen diese Tugenden seiner Meinung nach oft erst dann zum Vorschein, „wenn wir keine andere Möglichkeit haben“, thematisiert er die jüngsten 0:2-Halbzeitrückstande gegen Illertissen und Münster.