Fischer als Beispiel
Schon vor über drei Jahren war Kilian Fischer ein Beispiel dafür, wie der 1. FC Nürnberg heute arbeiten möchte: junge, talentierte Spieler entwickeln und nach Möglichkeit mit einem Verkauf hohe Transfererlöse erzielen. „Ich bin nach einer guten Saison zu Wolfsburg gewechselt“, erinnert sich der Ex-Cluberer in der Fußballtalk-Show „At Broski“. 2021 war er von Türkgücü München für eine Ablöse von 100.000 Euro gekommen und ein Jahr später für 2,5 Millionen Euro in die Bundesliga transferiert worden.
Viele Umbrüche, keine Achse
Ein Geschäftsmodell, das dem FCN in den letzten Jahren viele Transferüberschüsse bescherte. Beim Blick auf die Platzierungen der letzten Jahre ist man dem Traum von der Rückkehr ins deutsche Oberhaus dadurch aber nicht nähergekommen. Stattdessen muss man inzwischen fast schon jährlich nach einer Saison einen Kaderumbruch bewerkstelligen.
Zu große Inkonstanz
Fischer sieht in der Nürnberger Kaderstruktur einen der Hauptgründe dafür, dass man derzeit nicht in den oberen Tabellenregionen der 2. Bundesliga mitspielen kann: „Ich glaube, das Hauptproblem in Nürnberg ist: Es ist ein sehr junger Kader und die sind brutal inkonstant“, so der 20-malige Clubspieler. Er sieht zu große Leistungsschwankungen und keine Achse, die das auffangen kann: „Es gibt jetzt noch nicht eine neue Achse, die sich wieder gebildet hat.“
Aus seiner Zeit in Nürnberg kennt er zudem das Umfeld des Clubs, das nur so nach wieder erfolgreicheren Zeiten wie in der Vergangenheit lechzt: „Dementsprechend hast du ab und zu mal richtig gute Auftritte. Die Franken neigen immer dazu, sehr euphorisch zu werden. Und dann die Woche darauf erkennst du die Mannschaft wieder nicht.“ Diese Inkonstanz sei „das größte Problem“ – eine Einschätzung, die wohl viele Clubfans teilen dürften.
Mit Achse zurück nach oben?
Damit der FCN künftig wieder den Blick Richtung Bundesliga richten kann, sieht Fischer den Schlüssel darin, auch mal die vielen talentierten Spieler über einen längeren Zeitraum zu halten und länger von deren Entwicklung zu profitieren – sportlich statt nur monetär: „Sie müssen erst wieder eine Achse neu aufbauen und dann hoffe ich, dass sie mit dem Geld, das sie in den letzten Jahren eingenommen haben, die auch mal über ein, zwei, drei Jahre halten können.“
Sollte seinem Ex-Verein dies gelingen, ist sich Fischer sicher, dass beim 1. FC Nürnberg auch wieder erfolgreiche Zeiten folgen: „Dann steckt im Club auf jeden Fall alles drin, um dann wieder weiter oben angreifen zu können.“



