Osawe vor Chaikhoun
Am vergangenen Wochenende durfte Winners Osawe bei der 0:1-Niederlage des 1. FC Nürnberg gegen Darmstadt 98 seinen zweiten Profi-Einsatz feiern. In der Vorsaison musste der im letzten Sommer aus Leipzig gekommene Defensivallrounder noch 33 Spieltage warten, ehe er am Saisonende erstmals für die Profis statt für die U23 auflaufen durfte.
Im diesjährigen Sommertrainingslager kündigte Miroslav Klose bereits an, dass er das Gefühl habe, der 18-Jährige rücke immer näher an mehr Profi-Einsätze heran: „Vom Gefühl her rückt er ein bisschen näher, als es noch letztes Jahr der Fall war.“ Eine Einschätzung, die sich nun zu bewahrheiten scheint. Denn gegen Darmstadt konnte er sogar Neuzugang Ayoub Chaikhoun den Kaderplatz streitig machen.
Klose findet Position für Osawe
Damit scheint nun auch allmählich die Frage nach seiner künftigen Position beantwortet. „Das wird die Sechs oder die Acht sein“, konnte Klose vor einigen Wochen noch keine klare Antwort geben. Nach der jüngsten Niederlage präzisierte der 47-Jährige auf CLUBFOKUS-Nachfrage: Geplant wird mit Osawe nun auf der Achterposition. „Da sehen wir ihn. Da kann er auch mit Tiefenläufen gefährlich werden, weil er die Geschwindigkeit hat.“
Andere Rolle bei U23
Interessanterweise lief Osawe einen Tag nach seinem Kurzeinsatz in der 2. Bundesliga in der Regionalliga Bayern wieder in leicht veränderter Rolle auf. Beim 2:1-Sieg der U23 über Wacker Burghausen übernahm der robuste Rechtsfuß neben Eryk Grzyacz den defensiveren Part im zentralen Mittelfeld, während Chaikhoun als offensivster Mittelfeldspieler mehr Freiheiten nach vorne genoss.
In gewohnt aggressiver Spielweise bot der zweikampfstarke Osawe eine solide Partie und trug bis zu seiner Auswechslung in der 64. Minute dazu bei, dass die ambitionierten Burghausener kaum zu Torchancen kamen. Bei Chaikhouns Lattentreffer wurden zudem seine Stärken im Vorwärtsverteidigen und anschließenden Umschalten sichtbar. Gleichzeitig offenbarte der U19-Nationalspieler Deutschlands auch Leichtsinnsfehler – sei es durch unzureichendes Klären des Balles aus der Gefahrenzone oder zu ballorientiertes Verteidigen.
Richtige Position & positive Tendenz?
Anhand seiner Stärken und Schwächen könnte die Box-to-Box-Rolle im Mittelfeld genau die richtige Position für Osawe sein, um sich weiterhin für die Profis zu empfehlen – zumal dort aktuell noch die Personaldecke dünn ist.
Ob er sich auch nach der Ankunft der zu erwartenden Neuzugänge für Mittelfeld auch weiterhin behaupten kann, bleibt abzuwarten. Dass er sich nun immerhin schon gegenüber Chaikhoun – der ohnehin eher auf einer anderen Position konkurrieren sollte – durchgesetzt hat, spricht jedoch für eine positive Tendenz in seiner Entwicklung.