FCN: „Ich bin jetzt fast 50“ – Klose mit deutlicher Ansage an seine Spieler

Klose geht in einem Aspekt mit seiner Mannschaft besonders hart ins Gericht und nimmt sie gleichzeitig in die Pflicht.

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Foto: DO IT NOW Media

Fehlstart

Wieder hält man über 89 Minuten hinweg die Null, wieder kassiert man danach den spielentscheidenden Gegentreffer. Der Start in die neue Zweitligasaison hätte für den 1. FC Nürnberg mit den beiden 0:1-Niederlagen gegen die SV Elversberg und den SV Darmstadt 98 kaum bitterer laufen können. Zweimal gab man einen sicher geglaubten Punkt in der Schlussphase noch aus der Hand.

Während die Gründe für die jüngste Heimniederlage gegen Darmstadt vielschichtig waren, gab es einen Aspekt, der Miroslav Klose besonders missfiel: Immer wieder schlug man hohe Bälle auf die Köpfe der beiden über 1,95 m großen Darmstädter Patric Pfeiffer und Aleksandar Vukotic – wodurch man das Abwehrduo kaum fordern konnte.

Keine Tiefe im FCN-Spiel

Dabei hätten die beiden robusten, aber nicht allzu dynamischen Innenverteidiger durchaus in Laufduellen in Schwierigkeiten gebracht werden können. „Wir wissen, dass wenn sie mit dem Gesicht zum eigenen Tor stehen, wir Chancen haben“, so Klose. Doch das gelang seiner Elf an diesem Freitagabend so gut wie gar nicht: „Wir haben es nicht einmal geschafft, einen Ball hinter die Innenverteidiger zu chippen“, zeigte sich der FCN-Trainer enttäuscht und legte nach: „Ich bin jetzt fast 50, aber das kriege ich auch hin – also wirklich.“

Offenbar konnten seine Spieler nicht umsetzen, was das Trainerteam vor der Partie mit auf den Weg gegeben hatte: „Wir haben Sachen gezeigt vom letzten Jahr“, erinnert sich Klose an die letzte Begegnung, in der die Darmstädter ähnlich verteidigt hätten. „Mahir [Emreli] ist auch so durch, gegen Vukotic im 1-gegen-1 ist er an der Eckfahne vorbei“, nennt der Trainer ein Beispiel, als die Tiefe damals besser bespielt wurde und demzufolge Tempo aufgenommen werden konnte.

Klose nimmt Mannschaft in die Pflicht

Doch an diesem 2. Spieltag nutzte man dieses Stilmittel, um eine gegnerische Defensive zu überspielen, so gut wie gar nicht: „Weder der Ball ist gekommen noch der Laufweg war da“, stellte der 47-Jährige fest. Entsprechend gelang auch rein statistisch kein einziger erfolgreicher Pass hinter die gegnerische Abwehr.

Trotzdem verliert Klose nicht die Zuversicht, möchte seiner Mannschaft „alles zeigen“ und glaubt fest daran, „den Turnaround schaffen“ zu können: „Davon bin ich überzeugt.“ Schließlich sah er darüber hinaus auch gute Dinge. Nun gehe es aber vor allem darum, in die Köpfe der Spieler zu gelangen. Gleichzeitig nimmt er sie in die Pflicht: „Jetzt sehen, wer dem Druck standhalten kann. Wir brauchen keine Trainingsweltmeister. Wir brauchen die, die auf dem Platz liefern.“