Auftakt
Am Samstagmittag startete für die U19 des 1. FC Nürnberg die neue Spielzeit der Nachwuchsliga. Die Nachwuchscluberer gehen in der Vorrunde in Gruppe D an den Start und werden versuchen, einen der ersten beiden Plätze zu erreichen, um sich direkt für die Hauptrunde im neuen Jahr zu qualifizieren. Zum Auftakt stand kein geringeres Spiel als das Frankenderby an.
Fulminanter Start
Die FCN-Jugend begann äußerst forsch – und verzeichnete nach lediglich fünf Minuten bereits drei gefährliche Abschlüsse. Alle drei gab Stürmer Levin Chiumento ab. Während er seine ersten beiden Chancen (0,14 bzw. 0,20 Expected Goals) noch vergab, saß der dritte Versuch (0,23 xG): In der sechsten Minute brachte er seine Farben früh in Führung. Das Tor resultierte aus einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte, wonach man innerhalb weniger Sekunden die Tiefe bespielte, am Flügel durchbrach und vollendete.
Etwa 15 Minuten später fiel das zweite Tor für die Mannschaft von Trainer Michael These. Wieder war es ein Ballgewinn, nach dem man mit Steil-Klatsch-Tief-Elementen den Rücken der Fürther Abwehr attackierte und letztlich durch ein Eigentor nach Hereingabe die Führung ausbaute.
Starker Club
Die Entstehung der Treffer war kein Zufall, sondern eine Blaupause für die gesamte Begegnung. Die FCN-U19 war das intensivere Team mit deutlich höherem Tempo im eigenen Spiel. Auch die Daten belegen das eindrucksvoll: Trotz nur 39 % Ballbesitz verzeichnete die These-Elf weniger Ballverluste und zugleich mehr Balleroberungen als der Rivale.
Noch auffälliger wird die Qualität der Spielanteile beim Blick auf die Angriffe: Nürnberg brachte 18 seiner 30 Angriffe zum Abschluss – 60 %. Fürth hatte zwar fünf Angriffe mehr, doch nur gut 30 % davon endeten mit einem Schuss in Richtung FCN-Tor. Passend dazu: Das Kleeblatt spielte zwar mehr Pässe (375 zu 296), der Club jedoch mehr mit Raumgewinn.
Mannschaftsleistung
Vor der Pause hatte man in einigen Situationen noch das Glück auf seiner Seite, doch nach dem Seitenwechsel ließ man kaum noch etwas zu. Das 0:3 und 0:4 gingen letztlich auch in der Höhe in Ordnung. Offensiv waren vor allem Levin Chiumento und David Okpodu kaum zu stoppen. Chiumento war permanent in der Box präsent, legte Bälle mit dem Rücken zum Tor ab und gab acht (!) Schüsse ab. Okpodu war mit Tiefenläufen, Tempo, Tor und Vorlage ebenso auffällig.
Auch im Mittelfeld dominierte der Club – unter anderem dank Sechser Lion Haxhiu, der allein achtmal den Ball im Mitteldrittel eroberte, die meisten Pässe auf dem Feld abfing und 80 % seiner Zuspiele ins Angriffsdrittel brachte. In Kombination mit dem zwischen den Linien anspielbaren Noah Keller, Torschütze David Klos und Vorlagengeber Kirubel Taye beherrschte der Club das Mittelfeld.
Die Aktivität der Derbysieger begann bereits beim eigenen Torwart Lindsay Gutaj, was seine vier geklärten Bälle außerhalb des Strafraums zeigen. Rechts hinten war Lucas Gerner mit 14 Balleroberungen der aktivste Nürnberger. Im Zentrum überzeugte Johannes Theinhardt mit 71 % gewonnenen Kopfballduellen neben Esad Akgün. Über die linke Seite schlug Karol Oberst-Golak mit drei Flanken die meisten seiner Mannschaft. Oder kurz: Es war eine rundum gelungene Mannschaftsleistung.
Erster Schritt
Der Derbysieg war ein starker Auftakt. Mit Intensität, Laufstärke, Aggressivität und Tempo dominierte der Club-Nachwuchs die Partie. Trotzdem richtet sich der Blick bereits aufs kommende Wochenende: Am Samstag (11 Uhr) empfängt man Eintracht Frankfurt zu Hause – ein Gegner, gegen den man in der Vorsaison 2:2 spielte und im Rückspiel 2:9 unterging. Die Lust auf eine Revanche dürfte entsprechend groß sein.