Neuer FCN, neuer Gegner: Das erwartet den Club zum Auftakt

Zum Zweitligaauftakt trifft der Club auf eine ebenfalls schwer einschätzbare Elversberger Mannschaft – deren Trainer lobt den FCN dennoch.

Ähnliche Vorbereitung

Die 2. Bundesliga ist zurück. Zum Auftakt gastiert der 1. FC Nürnberg bei der SV Elversberg. Beide Teams können zumindest anhand der Ergebnisse auf keine gute Vorbereitung zurückblicken. Während der FCN die letzten drei Testspiele verlor, gewann die SVE lediglich eine ihrer sechs Begegnungen und verlor ebenfalls die letzten drei Partien. Elversbergs Trainer Vincent Wagner zeigt sich jedoch zufrieden mit der Vorbereitung: „Es wurde von Woche zu Woche besser. Wir gehen mit einem echt guten Gefühl in das Spiel.“

Schmerzhafte Abgänge

Der Club trifft auf einen Gegner, bei dem gefühlt alles neu ist. Nicht nur Erfolgstrainer Horst Steffen verließ den Verein. Auch die beiden Außenverteidiger Elias Baum und Maurice Neubauer, die für das Übergangsspiel und Offensivspiel sehr wichtig waren, laufen nicht mehr an der Kaiserlinde auf. Robin Fellhauer und der Stratege Semih Sahin, die 2024/25 oftmals die Doppelsechs bildeten, wechselten nach Augsburg respektive Kaiserslautern. Zudem mussten die beiden Offensivgaranten Muhammed Damar und Fisnik Asllani nach ihrer Leihe zurück zu ihrem Stammverein nach Hoffenheim.

Im Gegenzug verpflichtete man viele eher junge und noch unbekannte Spieler, wodurch man die Spielerprofile weitgehend ersetzen konnte. Inwieweit man dies auch qualitativ kann, bleibt jedoch abzuwarten. Vor allem im Sturm gibt es noch das ein oder andere Fragezeichen.

Umbruch und gleiches System

Insofern kann man bei den Saarländern von einem sehr großen Umbruch sprechen. Der neue Mann an der Seitenlinie heißt Vincent Wagner – und wurde zuletzt mit Hoffenheims U23 Meister in der Regionalliga Südwest. Dort zählte seine Mannschaft zu den spiel- und pressingstärksten Teams der Liga, womit er gut zur Ausrichtung Elversbergs passt. Auch Miroslav Klose spricht davon, dass das System mehr oder weniger gleichgeblieben ist. Mal laufen sie im 4-2-3-1, mal im 4-4-2 auf. „Mut“ und „Aktivität“ sind absolute Schlagworte von Wagners Philosophie.

Zentrumsfokus

Ähnlich wie in der Vorsaison versucht Nürnbergs Gegner, das Spiel viel durch das Zentrum zu eröffnen. Viele entgegenkommende Spieler aus der Spielfeldmitte und den Halbräumen sind fester Bestandteil der Spielidee. „Sie haben mit Ball enge Abstände, gute Techniker und ein Riesenspielverständnis“, lobt Klose.

Viele Abläufe aus der Vorsaison, in der man sehr viel durch diagonale Pässe und Läufe nach vorne kommen wollte, haben sich nicht grundlegend geändert. Etwas öfter als in der Vorsaison sieht man den Dreieraufbau durch einen einrückenden Außenverteidiger – eine Rolle, die unter anderem Ex-Nürnberger Jan Gyamerah einnehmen kann.

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Könnte am Samstag gegen den Club sein Debüt für Elversberg feiern: Jan Gyamerah.

Pressingresistenz gefragt

Im Spiel gegen den Ball setzt die SVE auf ein hohes Pressing, in welchem die Flügelspieler oftmals die erste gegnerische Linie bereits attackieren. „Es gilt, auch beim intensiven Anlaufen Lösungen zu finden“, weiß auch Nürnbergs Trainer. Spannend wird zu sehen sein, wie man diese umsetzen wird – und wie genau Elversberg pressen wird. Mann-gegen-Mann, womit der Club schon des Öfteren anfällig war, oder mehr im Raum? Der FCN scheint in jedem Fall vorbereitet: „Das haben wir erarbeitet, das haben wir trainiert. […] Schauen wir mal, wie gut die Jungs es umsetzen.“

Viel Offensive?

Wagner hingegen beschreibt den Club als eine „sehr gute Fußballmannschaft“, die viel Qualität in den eigenen Reihen habe. Zwar wisse man, wie Nürnberg spielen möchte, dennoch sei das Spiel der Franken variabel und entsprechend nicht leicht zu verteidigen. Insofern ist davon auszugehen, dass beide Teams darum bemüht sein werden, Spielkontrolle und Dominanz auszustrahlen.

Für den FCN könnten sich unter anderem nach Balleroberung Chancen auftun, da Elversberg auch in der Vorbereitung das ein oder andere Gegentor gegen eine luftige Restverteidigung kassierte. Auch die hohe Abwehrkette bietet im Spiel gegen den Ball Chancen, da die Innenverteidiger sehr darauf gepolt sind, nach vorne zu verteidigen und entsprechend in der Tiefe kalt erwischt werden können.

Wichtiges Spiel

Auch wenn es der erste Spieltag ist, ist es für den Club eine wichtige Partie, um nach einer ausbaufähigen Vorbereitung keine Zweifel im Umfeld aufkommen zu lassen. Unterschätzen sollte man den Gegner, der viele Vorbereitungsspiele erst in den Schlussminuten verlor, jedenfalls nicht. Während bei der SVE laut Wagner zunächst nicht die Punkte im Vordergrund stehen, sondern „guten Fußball spielen und uns stetig entwickeln“, möchte der Club nach zwei Niederlagen gegen Elversberg in der Vorsaison nun Zählbares zurück ins Frankenland bringen.