Kurz vor dem Start – FCN mit Kaderbaustellen
Am kommenden Wochenende ist es endlich wieder so weit: Die 2. Bundesliga startet in ihre 52. Saison. Für den 1. FC Nürnberg soll es nach dem zehnten Platz im Vorjahr nun in die Top 7 der Tabelle gehen. Sportvorstand Joti Chatzialexiou kündigte im Sommer an, die Top 25 Deutschlands angreifen zu wollen.
Wie so oft vor einem 1. Spieltag ist die Ungewissheit groß, wie man in die neue Spielzeit startet und ob die neue Zielsetzung wirklich realistisch ist – insbesondere, weil beim Club noch einige Schlüsselpositionen nicht hinreichend besetzt sind. So sucht der FCN wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Elversberg weiterhin nach einem adäquaten Ersatz für den zu Borussia Mönchengladbach abgewanderten Jens Castrop. Zudem könnte sich durch die Transferposse um Caspar Jander noch eine weitere Lücke im Mittelfeld auftun. Auch im Angriff wäre eine qualitative Verstärkung denkbar.
Klose als einer von sechs
Trotz dieser Kaderbaustellen verfügt der 1. FC Nürnberg über einen nicht unerheblichen Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten: Als einer von nur sechs Zweitligisten startet der Club mit dem gleichen Trainer wie im Vorjahr. Während gleich zwölf Ligakonkurrenten im Vergleich zum Saisonstart 2024/2025 einen neuen Coach an der Seitenlinie haben, ist Miroslav Klose – neben Christian Eichner (Karlsruhe), Marcel Rapp (Kiel), Daniel Thioune (Düsseldorf), Mitch Kniat (Bielefeld) und Thomas Stamm (Dresden) – mindestens eine volle Saison im Amt.
Einerseits verdeutlicht das die hohe Fluktuation auf dem Trainerstuhl im Profifußball. Andererseits sollten Klose, Trainerteam und Spieler durch den zeitlichen Vorsprung gegenüber dem Großteil der Liga besser eingespielt sein, auch wenn der FCN erneut einen größeren Umbruch mit weit über zehn Transferbewegungen durchlief. Bei der Generalprobe gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende standen dennoch nur drei Neuzugänge in der Startelf.
Vorteil Automatismen?
Da auch bei vielen anderen Zweitligisten die Kaderfluktuation groß ist, könnte eine Konstante auf der Trainerposition inkl. einer bestehenden Achse innerhalb der Mannschaft gerade mit Blick auf Automatismen ein Vorteil sein – wie auch bspw. Sandro Wagner, neuer Trainer des Bundesligisten FC Augsburg, betonte: „Viele Mannschaften haben über ein, zwei Jahre hinweg den gleichen Trainer. Dann sind die Abläufe klarer.“
Inwiefern der FCN aus diesem potenziellen Vorteil, der durch weitere Verstärkungen umso größer werden könnte, Kapital schlagen kann, wird sich am Samstag in Elversberg zeigen. Mit der SVE trifft man auf einen Gegner, der im Sommer einen Trainerwechsel vollziehen musste und einige Schlüsselspieler verlor. Nichtsdestotrotz gilt der Vorjahresdritte bei den Buchmachern als Favorit.