Weg der Besserung für FCN
Er ist der Letzte, der weiß, wie es geht: Seit dem Bundesliga-Abstieg 2014 war Michael Köllner der einzige Trainer des 1. FC Nürnberg, dem der Aufstieg ins deutsche Oberhaus (2018) gelang. Seit dem direkten Wiederabstieg 2019 tut sich der Club schwer, im oberen Drittel der 2. Bundesliga mitzuspielen – wie der gebürtige Oberpfälzer in der Fußball-Talkshow „At Broski“ treffend feststellt: „Sie waren schon seit sechs Jahren nicht mehr unter den Top 5 der Liga – das sagt auch einiges aus.“
Dennoch erkennt Köllner inzwischen einen Aufwärtstrend in Nürnberg – und zwar nicht nur, weil man in den letzten beiden Jahren „unheimlich viel Glück bei Transfers“ gehabt habe: „Letztes Jahr sind erste gute Schritte unternommen worden. Man hat beide Derbys gewonnen“, so der Ex-Trainer – wenngleich man „am Ende trotzdem nur Zehnter“ wurde.
Nächster Schritt
Deswegen hält es Köllner – neben der Konsolidierung – für wichtig, dass der Club zeitnah den nächsten Schritt geht: „Die Zielsetzung, dass du wieder hoch willst“, spricht der 55-Jährige an. „Die Region lechzt natürlich wieder nach Bundesliga-Fußball“, kennt der 72-fache FCN-Trainer die Erwartungen im Frankenland.
Gleichzeitig weiß Köllner, wie schwierig es für einen Verein wie Nürnberg ist, dem begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, sich nach und nach dem Ziel Aufstieg zu nähern: „In der 2. Liga gibt es ganz wenige Vereine, die sich leisten können, eine Mannschaft aufzubauen. Die meisten haben ein Jahr ihren Kader und verlieren dann die Top-5-Spieler. Dann können die wieder von vorne anfangen.“ Ein Problem, das man mit Blick auf die Abgänge der jüngeren Vergangenheit nur allzu gut kennt.
Ex-Torhüter tippt Top-3
„Deswegen musst du als Verein wie Nürnberg in einem Rutsch durchgehen“, sieht Köllner wenig Zeit: „Das ist äußerst schwierig.“ Denn dazu brauche es unter anderem „ein gutes Momentum“ sowie „gute Transfers“. Trotzdem ist sich der ehemalige 1860-München-Trainer sicher, dass es in der 2. Bundesliga am Ende wieder eine Überraschungsmannschaft geben werde. Natürlich würde er dem Club diese Rolle wünschen.
Darauf wetten würde Köllner allerdings nicht. Denn derzeit sähe sein Tipp für die Top 3 der kommenden Saison so aus: „Hertha, Lautern, Hannover“ – in dieser Reihenfolge. Etwas optimistischer aus FCN-Sicht ist Preußen-Torhüter Johannes Schenk, der bis zu seinem 14. Lebensjahr im Clubnachwuchs spielte: „Hertha, Kiel, Nürnberg“, lautete die Prognose des 22-Jährigen.