5 Gründe, warum der FCN das Derby gewinnt

Von Heimstärke bis Mentalität: Das spricht für einen FCN-Sieg im Derby.

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Foto: DO IT NOW Media

Nürnberger Derbysieg?

Am Sonntag steigt das 274. Frankenderby im Nürnberger Max-Morlock-Stadion. Kein anderes Derby wurde im deutschen Fußball so oft ausgetragen wie das Duell zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth. Von einem so eindeutigen Resultat wie im Hinspiel ist nicht auszugehen – wenngleich man das vor dem Spiel im Oktober auch nicht hatte kommen sehen. Dennoch gibt es einige Gründe, die für einen Sieg der Mannschaft von FCN-Trainer Miroslav Klose sprechen.

FCN-Heimspiel

Ausverkauftes Haus, großartige Stimmung, bedingungsloser Support und die Hoffnung auf den zweiten Derbysieg innerhalb einer Saison – das gelang dem FCN zuletzt 1977/1978. Es scheint alles angerichtet, um die gute Nürnberger Heimbilanz auszubauen, denn vor allem zu Hause konnte die Klose-Elf in dieser Spielzeit schon oft überzeugen. Zwischenzeitlich blieb man beispielsweise acht Spiele am Stück im heimischen Max-Morlock-Stadion ungeschlagen. Lediglich der HSV (27) und Hannover (26) holten bis dato mehr Punkte zu Hause als der 1. FC Nürnberg (23).

Kein hohes Pressing?

Der 1. FC Nürnberg hatte zuletzt Schwierigkeiten, an die bereits gezeigten und spielerisch überzeugenden Auftritte anzuknüpfen. Ein Grund dafür war, dass die Gegner den FCN stets sehr früh pressten, wogegen man sich nicht wie gewünscht befreien konnte. Mit Fürth wartet nun ein Gegner, der zumindest in den vergangenen Wochen zumeist deutlich tiefer verteidigte. In lediglich einer der vergangenen zehn Partien verzeichnete die Siewert-Elf einen niedrigeren PPDA-Wert (passes per defensive action) als der Gegner – eine Metrik, die angibt, wie viele Pässe eine Mannschaft dem Gegner im Spielaufbau erlaubt, bevor sie ins Pressing übergeht. Insofern ist es gut möglich, dass der FCN diesmal mehr Zeit im Spielaufbau bekommt und sich den Gegner entsprechend zurechtlegen kann.

Riesige Vorfreude

Ein Derby ist immer etwas Besonderes – zu Hause sogar noch mehr als auswärts. Für viele Nürnberger Spieler wird es das erste Heimspiel gegen Fürth. „Da musst du keinen heiß machen“, freut sich auch FCN-Spielmacher Julian Justvan schon auf die Partie und auf eine „unglaubliche Kulisse“. Für den 26-Jährigen wird es „ein Spiel, das du nicht vorhersehen kannst.“ Neben taktischen Dingen sieht er zahlreiche weitere Faktoren wie „Tagesform, Mentalität und Laufbereitschaft“ als entscheidend an. Für die FCN-Profis wird das Heimspiel in jedem Fall „etwas Besonderes“, wie Nürnbergs Zehner verrät.

Gute Erinnerungen

Natürlich ist das Hinspiel zu lange her, um taktische Rückschlüsse aus dem furiosen Nürnberger 4:0-Erfolg zuzulassen. Dennoch hinterließ der FCN-Triumph seine Spuren in Fürth. Sowohl Trainer Alexander Zorniger als auch Geschäftsführer Rachid Azzouzi wurden nach dem Derby entlassen. Für den FCN hingegen sind die Erinnerungen an das Hinspiel extrem positiv, da es der Wendepunkt nach einem schwierigen Saisonstart war. Auch wenn es keiner der beiden Vereine zugeben wird, ist beim ein oder anderen das Hinspiel sicherlich noch im Hinterkopf.

Entscheidende Schlussphase

Der 1. FC Nürnberg erzielte mit 14 Toren die drittmeisten in der Schlussviertelstunde. Alle fünf Siege in der Rückrunde resultierten sogar erst durch Treffer ab der 82. Minute. Da trifft es sich gut, dass Fürth ausgerechnet in den Schlussminuten anfällig ist, die drittmeisten Gegentore (12) kassierte und in der Tabelle ab der 76. Minute sogar auf Platz 16 rangiert. Ein entscheidender Faktor werden in den letzten Minuten neben dem Glauben an die eigenen Stärken auch die Einwechselspieler sein. Da Ondřej Karafiát und Mahir Emreli vor einer Rückkehr stehen, ist der FCN auch in der Breite personell gut besetzt. Das Kleeblatt hingegen verzeichnet mit nur zwei Jokertoren die wenigsten der Liga.

Vorsprung ausbauen

Auf den FCN wartet sicherlich ein anderer Gegner als noch im Hinspiel (mehr dazu in der ausführlichen CLUBFOKUS-Spielvorschau am Samstag). Die Nürnberger werden dennoch alles daransetzen, um die Länderspielpause mit einem bestmöglichen Gefühl anzutreten. Während sich der Gegner angesichts von zehn Punkten Vorsprung bzw. Rückstand auf beide Relegationsplätze im tabellarischen Niemandsland befindet, könnte der Club mit einem Heimsieg noch einmal nach oben schielen – und zugleich den historischen Vorsprung im Derby ausbauen. Denn mit 141 Siegen hat der 1. FC Nürnberg im direkten Duell die Nase klar gegenüber den Fürthern (81 Siege) vorn.