Wirklich überzeugend waren die bisherigen Nürnberger Leistungen in dieser Saison noch nicht. Dennoch könnten mehrere Faktoren am Ende für einen Derbysieg sorgen.
Fürth ist Tabellenletzter!
Die 10 Gegentreffer der Spielvereinigung sind ein sehr ordentlicher Wert und sprechen für eine stabile Defensive? Nicht wirklich. Stattdessen sind der starke Rückhalt Nahuel Noll und eine große Portion Glück die Hauptgründe für die bislang wenigen Gegentreffer. Egal, ob zugelassene Abschlüsse, Großchancen oder Expected Goals. In all diesen Statistiken steht man auf Platz 18. Eines sollte damit klar sein – die Klose-Elf wird ihre Chancen bekommen und sollte sie besser nutzen als die bisherigen Fürther Gegner.
Spiel zwischen den Linien
Die Fürther definieren sich vor allem über ein sehr intensives, aggressives und hohes Pressing. Dies funktioniert jedoch bislang nur bedingt. Immer wieder offenbaren sie Lücken hinter der ersten Pressinglinie, zwischen Abwehr und Mittelfeld sowie auch hinter der eigenen Defensivreihe. Schafft es der 1. FC Nürnberg, diese Zwischenräume zu finden und von dort aus Tempo aufzunehmen, sollte man einige gefährliche Situationen kreieren können. Der Spielertyp Julian Justvan, der ein gutes Gefühl für genau diese Räume mitbringt, könnte dafür ein entsprechender Faktor werden, sofern er mit dem Ball am Fuß bessere Entscheidungen trifft als zuletzt.
Form spricht für den Club
Sechs Punkte konnte der 1. FC Nürnberg in dem vier Spiele langen Block nach der letzten Länderspielpause einfahren. Die Siege resultierten zwar „nur“ gegen die Aufsteiger aus Ulm und Münster. Dennoch sind es immerhin dreimal so viele Punkte im Vergleich zur Fürther Ausbeute. Die starteten zwar gut und holten acht Punkte aus den ersten vier Spieltagen, konnten zuletzt im gleichen Zeitraum aber nur noch zwei Zähler erringen.
Gute Organisation entscheidend
Gegen Hannover enttäuschte der FCN zwar offensiv über nahezu 90 Minuten, ließ in der Defensive aber gleichzeitig nur wenige klare Chancen zu. Auch gegen Ulm stand man den Gästen aus dem Spiel heraus kaum Offensivsituationen zu, war dafür aber nach individuellen Fehlern und Standardsituationen anfällig. Stellt man dies ab, kann man dem Fürther Angriff den Zahn ziehen. Sie sind zwar variabel in Aufbau- und Übergangsspiel und bespielen gut die Tiefe, haben aber gegen gut strukturierte und kompakte Defensiven Schwierigkeiten, sich gute Gelegenheiten zu erspielen.
Historischer Sieger
Auch wenn der Club die letzten Frankenderbys nur selten für sich entscheiden konnte und lediglich vier der letzten 28 Partien für sich gewann, spricht die Historie klar für den FCN. Über die Hälfte der bis dato 272 ausgetragenen Duelle konnte der neunfache Meister erfolgreich gestalten, Fürth hingegen nicht einmal 30%. Freilich haben diese vergangenen Partien keinen Einfluss auf das Spiel am Sonntag. Dennoch muss man vor den Fürthern in der aktuellen Verfassung keine Angst haben.
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