5 Erkenntnisse zum letzten FCN-Spiel des Jahres

Ein Höchstwert seit vier Jahren, der beste Antreiber der Liga und ein Dauerthema. Der Sieg des 1. FC Nürnbergs über Eintracht Braunschweig liefert interessante Erkenntnisse.

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Foto: DO IT NOW Media

Endlich stabile FCN-Defensive

Erst drei Spiele ohne Gegentor in der Zweitligakarriere von Jan Reichert und für den 1. FC Nürnberg nach dieser Hinrunde. An gleich zehn Spieltagen musste der Schlussmann mindestens zweimal hinter sich greifen. Zudem hagelte es an den vier vorherigen Spieltagen zehn Gegentore. Doch an diesem 17. Spieltag ließ man den dezimierten Gästen aus Braunschweig so gut wie keine Chance. Lediglich sieben Abschlüsse und 0,6 Expected Goals für den in diesem Fall schwachen Gegner waren Bestwert in dieser Saison.

Mangelnde Chancenverwertung

Die Chancenverwertung bleibt ein großes Thema beim FCN. Auch diesmal ließ man vier von fünf Großchancen ungenutzt. Nur Stefanos Tzimas schaffte es, Gästetorhüter Johansson einmal zu überwinden, obwohl nach Expected Goals mindestens zwei Tore erwartbar gewesen wären. Damit erzielte man zum sechsten Mal in den letzten sieben Ligaspielen weniger Tore, als es die Qualität und Quantität der Chancen hergegeben hätten. Demnach verpasste man es in dieser Phase, fünf Tore mehr zu erzielen.

Fehlender Zugriff trotz Überzahl

Im Vergleich zum Saisonstart ist der FCN in Bezug auf das eigene Pressing weiterhin auf dem richtigen Weg. Seit Spieltag acht verzeichnet man fast doppelt so viele hohe Balleroberungen wie zuvor. Allerdings fehlte in der letzten halben Stunde gegen einen Gegner in Unterzahl der Zugriff fast gänzlich. Im Schnitt bringen die Braunschweiger in dieser Saison nicht mal 80 % ihrer Pässe an den Mann, nach dem Platzverweis von Conteh waren es 87 %. Zwar fand dieser Ballbesitz fast ausschließlich in ungefährlichen Zonen statt, dennoch trug die Nürnberger Passivität dazu bei, dass ein eigentlich klares Spiel bis zum Schlusspfiff ergebnistechnisch offenblieb.

Nürnberger Risikominimierung

Die fränkische Risikominimierung mit hohem Fokus auf eine stabile Defensive machte sich auch mit Ball bemerkbar. Um gefährliche Ballverluste gegen umschaltstarke Löwen zu vermeiden, setzte der FCN auf deutlich weniger vertikales Spiel, als man es gewohnt ist. Nur etwas mehr als 31 % der gespielten Pässe waren vertikal – ein Wert, den man selbst in dieser Saison nur zweimal unterbot. Folglich spielte der Club durchschnittlich über 20 Pässe im Spielaufbau, ehe ein Braunschweiger mit einer Defensivaktion dazwischenkam – so viele wie seit fast vier Jahren nicht mehr.

Antreiber auf der linken Seite

Zwar opferte Miroslav Klose mit Mahir Emreli einen Stürmer für den defensiven Florian Flick, jedoch war man auf der linken Schiene wieder offensiver aufgestellt – wenngleich ein Soares-Einsatz diesmal krankheitsbedingt nicht möglich war. Nichtsdestotrotz bewies Berkay Yilmaz einmal mehr, welchen Input er dem Nürnberger Angriffsspiel geben kann, indem er das Spiel immer wieder antreibt. So auch im letzten Spiel des Jahres, denn kein FCN-Spieler verzeichnete mehr Ballaktionen im gegnerischen Strafraum. Besonders auffällig sind seine vertikalen Ballführungen. Obwohl der 19-Jährige nicht einmal auf ein Drittel der Einsatzzeit seines Positionskonkurrenten Soares kommt, verzeichnet er schon jetzt mehr progressive Läufe als der routinierte Brasilianer – mit 5,3 pro 90 Minuten sogar die meisten aller Spieler der 2. Bundesliga mit mindestens neun Einsätzen, zusammen mit Magdeburgs Burcu.

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