1. FC Nürnberg 0:4 Holstein Kiel – Analyse [hier]
Hansa Rostock 3:1 SV Wehen Wiesbaden – Wehener Horrorminute entscheidet Spiel
Die Kogge kam etwas besser in die Partie, ohne sich Torchancen zu erspielen. In der Folge wurden die Gäste stärker und verzeichneten in den ersten 45 Minuten die gefährlicheren Abschlüsse. Nach einem schlecht verteidigten Freistoß köpfte Roßbach (51.) Hansa in Führung. Lediglich eine Minute später (52.) flog der Wehener 6er Bjarke Jacobsen nach einem Foulspiel vom Platz. Als Pröger in der 72. Minute eine stark ausgespielte Umschaltaktion zum 2:0 einschoss, standen die Weichen klar auf Heimsieg. Torjäger Ivan Prtajin brachte die Gäste in der 78. Minute allerdings nochmal ran, die in der Folge nichts unversucht ließen und auch in Unterzahl extrem offensiv agierten. Rostock tat sich schwer und agierte im eigenen Ballbesitz zu hektisch und zu vertikal, anstatt die Freiräume zu bespielen. Dennoch feiert die Selimbegovic-Elf am Ende einen essentiell wichtigen Heimsieg, da Svante Ingelsson in der 94. Minute mit dem 3:1 seine starke Leistung krönte und den Endstand markierte.
HSV 2:1 1. FC Kaiserslautern – Touré scheitert, Poreba trifft
Von Anfang an entwickelte sich eine sehr wilde Partie, in der beide zu etlichen Torchancen kamen. Der FCK konnte immer wieder gefährlich über die Flügel – vor allem über links – in den Rücken der Hamburger Abwehr kommen. Der HSV blieb im Spielaufbau und Übergangsspiel zudem sehr fehleranfällig. Die Qualität von Benes brachte die Elf von Steffen Baumgart nach 34 Minuten in Führung. Ragnar Ache konnte in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit ausgleichen. Die entscheidenden Ereignisse fanden in der 60. Minute statt. Erst pariert HSV-Schlussmann Matheo Raab doppelt nach Abschluss von Almamy Touré, der die Gästeführung hätte erzielen müssen. Im direkten Konter brachte Lukasz Poreba (60.) die Heimmanschaft mit seinem Debüttreffer in Führung. Die Funkel-Elf warf in der Schlussphase alles nach vorne und ging viel Risiko, konnte sich aber nicht mehr belohnen. Am Ende gewinnt der HSV durchaus schmeichelhaft und kann sich vor allem bei Schlussmann Raab bedanken.
SV Elversberg 0:0 FC Magdeburg – gerechte Punkteteilung
Die Titz-Elf agierte aufgrund der katastrophalen letzten Wochen deutlich vorsichtiger und defensiver als gewohnt. Mit Ball überspielte man das gegnerische Pressing öfter mit dem langen Ball. Das Zentrum besetzte man deutlich defensiver und war auf Sicherheit bedacht. Die langen Bälle sorgten allerdings kaum für Gefahr, stattdessen war die SVE im 1. Durchgang das tendenziell gefährlichere Team. Nach der Pause erhöhten die Gäste die Schlagzahl und konnten vor allem über Ito den ein oder anderen gefährlichen Moment kreieren. Magdeburg fand in der 2. Halbzeit einen guten Mix aus fußballerischen Lösungen und Sicherheit. Aufgrund wenig klaren Abschlüssen auf beiden Seiten geht das torlose Remis am Ende aber in Ordnung.
Karlsruher SC 2:1 FC St. Pauli – KSC rollt weiter
Wenn auch etwas Glück dabei war: der KSC bestätigt seine gute Rückrundenform und steht nun bei 21 Punkten in 2024. Franke (2.) brachte nach Eckball die Eichner-Elf früh in Führung. Der FC St. Pauli hatte in Abwesenheit des gesperrten Smith große Probleme, sich im Zentrum gegen die Karlsruher Mittelfeldraute durchzuspielen und musste häufig den Weg über die Flügel gehen. Selten wurde man so in Durchgang 1 gefährlich, konnte allerdings nach einer stark einstudierten Eckballvariante durch Irvine (37.) ausgleichen. Nach der Pause wirkten Hürzelers Umstellungen, der unter anderem die Positionierung im Spielaufbau veränderte. St. Pauli drückte auf die Führung und hadert am Ende mit dem Schiedsrichter. Einen Treffer kassierte der VAR ein, eine knifflige Elfmeterentscheidung wurde nicht zu Gunsten des Tabellenführers ausgelegt und auch Wahls Gelb-Rote Karte (77.) wurde eifrig diskutiert. Da man selbst 1x im Spielaufbau den Ball herschenkte, konnte der KSC durch Paul Nebel (69.) nach starkem Pass von Wanitzek mit einer guten Umschaltaktion das Spiel für sich entscheiden.
Hannover 96 1:1 Schalke 04 – kampfstarke Knappen
Insbesondere in ersten Halbzeit legte der FC Schalke 04 sein Heimgesicht an den Tag. Durch mannorientiertes Verteidigen stellte man Hannover vor viele Aufgaben, während man selbst mit langen Pässen in die wuchtige Doppelspitze agiert. Das 1:0 von Supertalent Ouedraogo (17.) nach schöner Einzelaktion besorgte die verdiente Halbzeitführung für die Gäste. Ohne zwingend zu werden wurde der Gastgeber stärker, während S04 immer tiefer fiel und auf Konter lauerte. Unglücklicherweise ließ sich S04 selbst nach einem Einwurf auskontern. Seguin fabrizierte beim Entschärfungsversuch ein Eigentor (81.) zum 1:1-Endstand. Für kampfstarke Schalker wäre durchaus mehr möglich gewesen.
VfL Osnabrück 2:0 SpVgg Greuther Fürth – Koschinats Plan geht auf
Nachdem Osnabrück wochenlang fast durchgehend im 4-3-3 agierte, überraschte Trainer Koschinat, indem er Fürth mit einer 3-1-4-2 spiegelte. Schon früh in der Partie lag man gegen schlecht verteidigende Gäste mit 2:0 in Führung. Beim 1:0 (3.) durfte der 36-jährige Tesche durch die Abwehr marschieren und auf Engelhardt ablegen. Das 2:0 (21.) resultierte aus einem Fehlerpass im Spielaufbau des Kleeblatts. Balldieb Ajdini bereitete Contehs Treffer sehenswert mit einem Tempolauf über die rechte Seite vor. Bei beiden Treffern musste der Torschütze den Ball lediglich über die Linie drücken. Die Fürther wussten in der Folge nichts mit dem Ballbesitz anfangen und fanden keine Lösungen gegen den stark verteidigenden Tabellenletzten, der noch auf ein Wunder hofft.
SC Paderborn 2:3 Hertha BSC – Lucky Punch für Berlin
Der SC Paderborn war von Beginn an die tonangebende Mannschaft, setzte Hertha mit Pressing und dominantem Kombinationsspiel unter Druck und ging folgerichtig durch einen sehenswerten Freistoß von Obermair (16.) verdient in Führung. Nur eine Minute später konnte Berlin nach bösem Fehlpass im Paderborner Spielaufbau mit 2 Stürmern auf den Torhüter zulaufen und durch Barkok (17.) ausgleichen. Über den Großteil der Partie war Paderborn die bessere Mannschaft und verpasste nach dem Führungstreffer durch Musliu nach Ecke (59.) das Spiel zu entscheiden. Die Hertha zeigte ihre Qualitäten und glich etwas überraschend nach einem schönem Flügelangriff über Tabakovic, Maza und Kenny durch Hussein aus (84.). Mutige Paderborner ließen sich kurz vor Abpfiff auskontern und mussten nach gutem Steckpass von Reese auf Maza das 2:3 durch den ins leere Tor schiebenden Tabakovic (90.) hinnehmen – glücklicher Sieg für die Hertha.
Fortuna Düsseldorf 2:0 Eintracht Braunschweig – glanzlose Fortunen
Die Fortuna brauchte einige Minuten, um sich auf einen kompakten Gegner mit gefährlichen Kontern einzustellen. Mit einer Großchance durch Vermeij, die über den Flügel initiiert wurde, fand die Fortuna zunehmend ins Spiel. Kurz vor der Halbzeit war es wieder ein Flügelangriff über Iyoha, dessen Flanke letztendlich Klaus fand und die Führung (42.) bedeutete. Wiederum kurz nach der Pause sorgte ein verwandelter Handelfmeter von Tzolis (55.) für die Vorentscheidung. Gegen aufmerksam verteidigende Düsseldorfer fand die Eintracht keine Lösungen und verlor letztendlich mit 0:2 – auch weil man die Konterchancen in der Anfangsphase der Partie liegen ließ.
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