Effizienter Fanliebling beim FCN
Obwohl er nur eine Halbserie beim 1. FC Nürnberg spielte, avancierte Janis Antiste in der vergangenen Rückrunde schnell zu einem der Fanlieblinge bei den Franken. Vor allem seine Effizienz fand beim FCN großen Anklang: In lediglich neun Startelfeinsätzen und drei weiteren Einwechslungen war der französische Offensivspieler mit fünf Toren und zwei Vorlagen an sieben Treffern direkt beteiligt – im Schnitt alle 111 Minuten. Zu gerne hätte man den Leihspieler aus Sassuolo über die Vorsaison hinaus gehalten, was allerdings aufgrund finanzieller Hürden nicht realisierbar war.
Wenig überzeugend bei Rapid
So erhielt Rapid Wien schließlich den Zuschlag für eine Leihe mit Kaufpflicht. Doch die Hoffnungen, der 23-Jährige könne an seine starke Quote aus Nürnberg anknüpfen, zerschlugen sich nach rund einem Drittel der Saison. Die ernüchternde Bilanz: lediglich zwei Tore in 22 Einsätzen. „Da ist viel Luft nach oben“, konstatiert der österreichische Sportjournalist Peter Linden auf seinem Blog.
Zu Beginn wurde Antiste in Österreich noch für seine Laufbereitschaft, sein Spielverständnis und sein Gespür für Räume gelobt. Mit den ausbleibenden Ergebnissen der Wiener mehrte sich jedoch die Kritik. Besonders seine beim FCN noch so ausgeprägte Kaltschnäuzigkeit lässt er vermissen: Laut Expected Goals hätte er mindestens vier Treffer mehr erzielen müssen – in der Bundesliga vergaben nur vier Spieler mehr Großchancen. Darüber hinaus gelingt dem Offensivmann, der zeitweise auch auf der Zehn eingesetzt wird, zuletzt immer weniger.

Unattraktiver Fußball unter Stöger
Erschwerend kommt hinzu, dass der derzeit wenig ansehnliche Fußball Rapids nicht unbedingt Antistes filigranem Spiel zugutekommt. „Das Spiel mit dem Ball war richtig schlecht, wir haben kaum Bälle sichern können“, gab Trainer Peter Stöger nach dem enttäuschenden 1:1 gegen die WSG Tirol offen zu. Zugleich kündigte er Veränderungen an: „Wir haben ein paar grundlegende Dinge zu besprechen, wie wir weiter vorangehen wollen.“
Inwiefern Antiste, dessen Startelfquote bei beachtlichen 86 % liegt, von diesen Anpassungen betroffen oder involviert sein wird, bleibt bis nach der Länderspielpause abzuwarten. Trotz der Kritik, die derzeit auf Rapids Trainer und seine Spieler einprasselt, betonte Stöger zuletzt: „Trotzdem stehen wir auf Platz zwei und sind im Cup weiter – das vergisst man manchmal.“



