2. Liga-Wahnsinn: FCN-Trainer Klose als seltene Ausnahme

Bereits zum 16. Mal in dieser Saison wird ein Zweitliga-Trainer entlassen – FCN-Trainer Klose gehört damit zu einem elitären Kreis.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse TRainer 2. Bundesliga Miroslav Klose
Foto: DO IT NOW Media

16. Trainerentlassung der 2. Bundesliga

Der Trainer-Wahnsinn der 2. Bundesliga setzt sich auch zum Saisonende fort. Nach dem desolaten Auftritt bei der 1:4-Niederlage von Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Nürnberg muss Daniel Scherning noch vor den anstehenden Relegationsspielen gegen den 1. FC Saarbrücken seinen Trainerposten räumen.

Scherning ist damit bereits der 16. Zweitliga-Trainer dieser Saison, der entlassen wurde. Bei 18 Vereinen entspricht das fast einer Entlassung pro Klub. Allein in Folge von FCN-Siegen wurden mit Alexander Zorniger (Fürth), Joe Enochs (Jahn Regensburg) und nun Scherning (BTSV) drei Trainer freigestellt.

Nur 6 Trainer blieben

FCN-Trainer Miroslav Klose ist damit einer von nur sechs Zweitligatrainern, die die nun abgelaufene Saison ohne Entlassung überstanden haben. Auch Horst Steffen von Aufsteiger SV Elversberg, Lukas Kwasniok vom SC Paderborn, Christian Titz vom 1. FC Magdeburg, Daniel Thioune von Fortuna Düsseldorf und Christian Eichner vom Karlsruher SC gehören zu diesem kleinen Kreis von Trainern, die vom ersten bis zum letzten Spiel der Saison an der Seitenlinie standen. Auffällig: Alle diese Teams bewegten sich tabellarisch zwischen Rang drei und zehn.

Zieht man zudem den nach der Saison scheidenden Kwasniok sowie den stark umworbenen Titz mit in Betracht, könnte es am Ende sogar 14 Vereine geben, die mit einem anderen Trainer in die neue Saison gehen als noch zum Auftakt.

Klose beobachtet

Klose ist damit eine seltene Ausnahme. Nach einem schwierigen Saisonstart erhielt er Rückendeckung von Sportvorstand Joti Chatzialexiou – eine Vertragsverlängerung könnte bald folgen. Auch dem Trainer selbst ist nicht entgangen, wie häufig in der Liga mittlerweile Trainerwechsel vorgenommen werden: „Es fällt mir auf, dass es viele sind und dass jede Woche, wenn man ein Spiel verliert, der Trainer nicht mehr da ist“, sagte der 46-Jährige nach dem letzten Heimspiel gegen Köln.

Auch wenn er nicht der Meinung ist, dass es immer am Trainer liegt, möchte sich Klose nicht anmaßen, die Entscheidungen anderer Vereine zu bewerten: „Es gibt aber immer unterschiedliche Beweggründe“, sagt er mit Blick auf interne Vorgaben, die man von außen nicht beurteilen könne. Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Es sind ja genug Fußballlehrer ausgebildet worden.“

FCN lebt Kontinuität

Trotzdem dürfte sein Mitgefühl für viele scheidende Kollegen groß sein. Der 1. FC Nürnberg hingegen beweist mit seinem Festhalten an Klose einerseits, dass man Kontinuität nicht nur ankündigt, sondern auch lebt. Andererseits ist das natürlich nur möglich, wenn auch die sportlichen Ziele erreicht werden – was dem FCN mit einer insgesamt ruhigen Saison gelungen ist. Platz zehn mag unspektakulär wirken, doch es lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Noch nie hatte ein Tabellenzehnter in der 2. Bundesliga so viele Punkte wie der Club – 48 Zähler bei einem Torverhältnis von 60:57. Trotzdem hatte man zeitweise das Gefühl, für den Club wäre in dieser Saison noch mehr möglich gewesen wäre.