Jannik Hofmanns Abgang: Verlust oder Chance für den FCN?

Nachdem Jannik Hofmann beim FCN zuletzt wenig Einsatzzeit erhielt, wechselt er nun auf Leihbasis nach Stuttgart. Ein Deal, der für alle Parteien Sinn ergibt?

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Foto: fcn.de

Verdrängt

Anfang Februar 2024, vor knapp einem Jahr, debütierte Jannik Hofmann für den FCN in der 2. Bundesliga. Spätestens, als der 22-Jährige an den ersten beiden Spieltagen dieser Saison von Anfang an auflief, war die Hoffnung auf Hofmanns Durchbruch da. Von dort an folgten jedoch lediglich 14 mickrige Einsatzminuten. Der Rechtsverteidiger verlor seinen Platz nicht nur an Neuzugang Oliver Villadsen, sondern auch an Nürnbergs Eigengewächs Tim Janisch, den das Trainerteam sukzessive vom Offensivspieler umfunktionierte.

Gelungener Deal

Die Aussicht für Spielzeit auf Zweitliganiveau war für den gebürtigen Bayreuther dementsprechend gering. Bereits Anfang Januar bot der FCN Hofmann mehr oder weniger in der Öffentlichkeit an – mehr dazu hier. Dass nun ausgerechnet der VfB Stuttgart für die Rückrunde Hofmann ausleiht, erscheint auf den ersten Blick überraschend. Aus FCN-Sicht kann man jedoch von einem gelungenen Deal sprechen, den Sportdirektor Olaf Rebbe via fcn.de mit „Spielpraxis“ und „einem Verein, der einen ähnlichen Ansatz bei der Einbindung von Nachwuchstalenten“ erklärt.

Wichtiges Halbjahr

Von einer Kaufoption ist hingegen nicht die Rede. Insofern wird es für Hofmann ein entscheidendes Halbjahr bezüglich seiner Zukunft werden. Mit seinem Tempo und Offensivdrang ist er als rechter Schienenspieler für die 3. Liga durchaus vielversprechend. In Stuttgart sieht man ihn sehr offensichtlich als Soforthilfe an, um den Abstiegskampf der U23 erfolgreich zu gestalten. Da man bei den Schwaben auch schon mit einer Dreierkette auflief und viel Wert auf Ballbesitz sowie Dominanz legt, könnte sich der Deal zumindest in der Theorie für alle Beteiligten als Erfolg darstellen. In Nürnberg wird man jedenfalls die Entwicklung des achtfachen Zweitligaspielers genau verfolgen. Ob er sich durchsetzt und, ob er bei seinen Defiziten in puncto Spielverständnis, Passspiel sowie im Defensivzweikampf Fortschritte macht.

Extreme Kaderverkleinerung

Nach Florian Pick, Taylan Duman, Kanji Okunuki, Tim Handwerker, Joseph Hungbo und Michal Sevcik ist Jannik Hofmann nun der siebte Spieler, der den FCN in der Winterpause verlässt. Die gewünschte Kaderverkleinerung ist damit zu weiten Teilen fortgeschritten. Für einen Hofmann-Ersatz besteht in Nürnberg kein Bedarf. Sowohl im Sturm als auch im offensiven Mittelfeld ist man hingegen – vor allem in der Breite – noch nicht ideal aufgestellt. Über Neuverpflichtungen äußerte sich Miroslav Klose kürzlich mit: „Fakt ist, wir müssen Spieler erstmal loswerden. Der Kader ist groß.“ Dementsprechend könnte sich auch auf der Seite der Neuzugänge demnächst in Nürnberg etwas tun.